Ablösung mit Down Syndrom

Nun ist es schon wieder Tage her seit ich meine Tochter zurückbrachte auf ihre Wohngruppe, zurück in ihr eigenes Leben in der Stiftung, ihr Leben mit Gleichaltrigen, Betreuern, Arbeitsplatz und Freunden. Sie hat sich so gefreut. Ich blieb traurig zurück – auch ein wenig gekränkt vielleicht, obwohl ich natürlich weiss, dass ich das nicht sein sollte. Doch wir Mütter haben auch Gefühle, sind es auch nicht immer die „richtigen“. Wir haben Erwartungen, Hoffnungen und unsere Liebe, die wir an den wenigen Tagen, an denen wir unsere erwachsenen Kinder sehen ausbreiten, sie damit beschenken und hoffen – sei’s auch falsch – etwas davon zurückzubekommen. Bei meinem speziellen Kind wurde ich diesbezüglich selten enttäuscht und oft gut und reich bedient.

Doch momentan nicht (mehr)! 

Mein Mann sagt, es ist die Ablösung und dass sie diese bei mir vollziehen darf. Der Vater der Prinzessin sagt, ich mache es eben wieder mal falsch.

Es war sommerheiss. Vielleicht lag es an der Hitze – oder doch an den Hormonen – an ihren oder meinen, auf jeden Fall war der Widerstand oft dick und klebrig und meine Nerven aufgeheizt. 

Im Nachhinein vermisse ich sie und eine schöne Erinnerung an unsere Ferien.

Immer wieder und einmal mehr muss ich meine Haltung überdenken. Alles, was mit meinen Söhnen einfach klar war, zeigt sich bei meiner speziellen Tochter in einem anderen Licht. Oder ist es vielmehr so, dass ich es dahin gerückt habe? Dachte ich, dass sie immer lieb und anschmiegsam sein wird, weil sie ein Down Syndrom hat? 

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