Carpe diem oder nimm’s wie’s kommt!

Manchmal drehe ich mich im Kreis. Habe ich das schon einmal gesagt?

Eben, manchmal, da drehe ich mich im Kreis.

Und ich suche immer wieder Erklärungen und forsche nach Gesetzmässigkeiten, die sich dann allesamt wieder als Schall und Rauch erweisen, weil sie nur Hoffnungen nähren, die nicht erfüllt werden.

Heute ist etwas so, morgen ist es anders. Was stimmt – für mich – kann nur ich entscheiden.

Manchmal ist der Leidensdruck aber zu gross um gedanklich so entspannt herumzuschauckeln und mir ist nach Lösungen zumute.

Warum der Schmerz im Knie? Müsste ich abnehmen? Sollte ich vielleicht auf vegan umstellen, keine tierischen Fette mehr, die das System belasten? Wäre der Verzicht auf Alkohol heilsam? Könnte es sein, dass auch das körperliche Kochen dann abnimmt und wieder normale Temperaturen mein Klima bestimmen?

Mehr Sport? Darauf schwört mein Mann. Körperliche Ertüchtigung heilt viele Leiden. Pilates, Yoga, Biken, das schont die Gelenke.

Die Wissenschaft hat unzählige Lösungsvarianten auf Lager. Beinahe jede beansprucht für sich, die allein seligmachende zu sein.

Letzthin will eine Psychologin an der Universität Dresden herausgefunden haben, dass es die Wechseljahre möglicherweise gar nicht gibt. Viele der bekannten Symptome hätten auch Frauen, die nicht direkt im Wechsel der Hormone seien, einiges sei dem Alterungsprozess zuzuschreiben. Lediglich Hitzewallungen und Schweissausbrüche könnten definitiv dem Oestrogenabfall zurückzuschreiben sein. Hat das nicht auch mit dem Alterungsprozess zu tun?

Was genau ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll wissen die Götter. Es wird oft gewarnt herkömmliche Hormone zu nehmen wegen dem Brustkrebsrisiko. Jetzt ist das aber schon wieder widerlegt. Bioidentische Hormone, aus Pflanzen hergestellt, stellen diesbezüglich keine Gefahr dar, sind aber schulmedizinisch nicht anerkannt. Alternativmediziner argumentieren mit den Interessen der mächtigen Chemieindustrie, die Schulmediziner mit ihren Statistiken und nun soll ich mir eine Meinung bilden, entscheiden, was für mich das Beste ist. Bin ich Ärztin?

Ich bin verwirrt und mein Körper ist es öfters auch. Manchmal schlafe ich nach einem Glas Rotwein schlecht und dann wieder beschert mir ein üppiges Essen einen tiefen Schlaf. Mal gehe ich auf die Hunderunde durch den Wald und kann den Rest des Tages kaum noch gehen, manchmal macht’s mir nicht viel, wenn ich zwei Stunden durch ein Museum wandle. Es kommt vor, dass ich mich ziemlich lädiert und schon alt fühle und dann möchte ich wieder Bäume ausreissen und meine alten Energien drängen. Ist das normal????

Wie auch immer, da sind eindeutig zu viele Fragen, die meinen Kopf durchwimmeln. Antworten gibt es keine schlüssigen, Lösungen also auch nicht.

„Nimm’s halt, wie’s kommt!“ sag ich mir dann. Pffff……. ich hätte mir schon ein wenig mehr erhofft. Fällt mir dazu wirklich nichts Gescheiteres mehr ein.

Nein! Man könnte es schöner formulieren, z.B. „Carpe diem!“ Der Sinn bleibt der gleiche.

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