Morgen. Ich lass mich heute wohl krank schreiben. die Nacht war schwer, das Feuer nicht zu löschen. Immer grössere Feuerstürme folgten aufeinander, in immer kürzer werdenden Abständen. Ich vermute einen Brandanschlag. Im entstandenen Grossbrand sind sowohl Schlaf wie Energie umgekommen.

Es ist bekannt, dass sich nach solchen Verlusten Erschöpfung und damit verbunden Trauer einschleicht. Die sonnige Weltsicht wird verschleiert. Heute regnet es sowieso. Ich muss mich ausruhen um wieder voll lebensfit zu sein.

Derweil höre ich ein fieses Kichern aus einer dunklen Ecke meines Selbst. Die Hormone feiern gerade ihr Käferfest.

Ich rufe Annina an. Sie sitzt im Zug und fährt zur Arbeit. Sie packt jetzt jeden Tag Schokolade ein. Sie findet es cool.

Ich weniger, aber das ist egal.

Eine Woche ist um und es langweilt sie nicht. Eine Woche immer dasselbe tun, tagaus, tagein. Meine Tochter ist entspannt, hat keinen Stress.

Ich habe andere Werte, andere Erwartungen und erhoffe mir, dass sie sich zum Theater zurücksehnt.

Vielleicht geschieht das pure Gegenteil und sie will beim Schoggieinpacken bleiben.

Wäre das schlimm, sozusagen der Schuss hinten hinaus gegangen?

Ich persönlich empfinde es als eine Verschwendung von Chance und Talent.

Aber ist das relevant? Nein, nicht schlimm, loslassen, Tee trinken und es mal easy nehmen.

Was in zwei Wochen ist? Ich schau dann mal.

Vielleicht wird Annina erst in ein paar Jahren Schauspielerin sein, dann wenn sie bereit ist dazu, wenn sie wirklich will.

Es ist ihr Leben.