Es wabert der Nebel

Vor meinem Schlafzimmerfenster wabert der Nebel. Ich reibe mir die Augen, weil mein verschlafener Blick wohl noch getrübt ist, derweil mein Hirn den Bereich für die Jahreszeitenorientierung anpeilt. Leicht verzögert kommt die Nachricht, dass Juli ist. Ein zweiter Blick aus dem Fenster bestätigt: Es ist so. Nur schemenhaft ist die kleine Scheune auf der grossen Wiese unterhalb unserer Hauses auszumachen. Die Landschaft hat auf einen anderen Modus geswitcht, die Geräusche sind gedämpft, das morgendliche ausgelassene Vogelgezwitscher ist verstummt. Motorengeräusche sind noch am deutlichsten zu hören, ein Traktor fährt gerade auf die Pferdeweide. Ein Hund bellt. Eigentlich wäre Sommer.

Ich habe gut geschlafen, welch ein Geschenk, bin nur zweimal aufgewacht! Warum weiss ich nicht Glück, Zufall oder die Kühle? Salbeitee habe ich gestern keinen getrunken, dafür auch keinen Alkohol – ehm, ok, nur diesen kleinen Limoncello zum Verdauen. Vielleicht war es nur eine Ausnahme, vielleicht war ich müde genug. Wer weiss es? Ich nicht. Darum nehme ich es, wie es kommt, sowohl das Wetter, wie auch meinen Wechsel…. und staune!