Schönheit des Vergänglichen

Mitte August, der Sommer steuert schon auf sein Ende. Die Schatten werden länger, doch das Land ist noch saftig, noch nicht bereit auf dem Höhepunkt des Werdens schon den jährlichen Niedergang einzuleiten. Spät hat das Wetter überhaupt sommerliches Wachsen und Blühen zugelassen, nun soll die kalte Jahreszeit noch warten. Ob sie sich daran hält?

Wie jedes Jahr spüre ich diesen starken Impuls den Sommer festhalten zu wollen und die Melancholie, die in mir aufsteigt, wenn die Farben blasser und pastellen werden. Die wuchtige und betörende Sommerschönheit wird zarter und erweckt in mir Schutzinstinkte und Festhaltenwollen. Die Vergänglichkeit wird durch ihre durchscheinende Schönheit nicht minder schrecklich, nicht weniger schmerzhaft.

Die Zeit des Vergehens hat sich erneut eingestellt, ohne Fragen oder Rücksicht auf meine Bereitschaft. Das Leben fordert in meiner nächsten Nähe neuen Tribut von meinen Lieben und gibt Leiden im Gegenzug, womöglich der Preis dafür, dass wir uns entgegenstemmen, dass wir nicht eins werden wollen mit unserer Natur.

Niemals können wir wandeln, was sie uns bringt, wir haben nur die Macht darüber zu entscheiden, wie bereit wir sein wollen anzunehmen.

Was immer bleibt, ist die Liebe.

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