Es herbstelt und eine leichte Melancholie liegt auf der Landschaft. Die Hochblüte des Jahres neigt sich ihrem Ende zu.
So ist es wohl auch im Leben, so geht es mir mit meinem Leben. Das ist der Wandel.
Man kann schon ein wenig wehmütig werden bei diesen Gedanken.
Die Kinder, die neuen Blüten, sind noch daran sich zu entfalten. Sie streben auf ihre Hochblüte zu. Sie tun dies nicht mehr in meinem Garten. Sie haben sich einen eigenen gesucht. Auch das ist der Lauf der Dinge.
Nur meine Tochter, dieses wunderbar spezielle Gewächs wird immer in meinem Garten bleiben – so dachte ich.
Wieso nur neigen wir immer wieder zu solchen Trugschlüssen? Weil wir uns gerne etwas vormachen? Weil unsere Hoffnung solche Annahmen gebiert?
Es ist wirklich wahr! Wenn ich meinen Kindern beim Grosswerden zugeschaut habe und ich in Panik geriet, weil alles so schnell, zu schnell ging, weil ich sie zu wenig geniessen konnte und weil ich wusste, dass sie mich eines Tages „verlassen“ werden um ihr eigenes Leben zu leben, dann tröstete ich mich immer damit, dass mir meine spezielle Tochter bleiben würde, dass sie immer von mir abhängig sein würde – wenigstens bis zu einem gewissen Grad – dass sie meine Nähe suchen und meine Unterstützung brauchen würde bis……. es mich nicht mehr gibt?! Das tröstete mich bis genau zu diesem Punkt, an dem ich mich mit anderen Gedanken abgelenkte oder die Verantwortung dann zu meinen Söhnen umschichtete.
Hmm…… wieder ist es anders, als ich gedacht habe! Auch das keine neue Erfahrung mehr. Es kommt immer irgendwie anders als man denkt.
Annina wohnt schon seit fünf Jahren auf einer Wohngruppe, und einmal im Monat besucht sie mich für ein Wochenende, einmal ihren Vater.
Wenn ich ehrlich mit mir bin, dann spielt sich ihr Leben seither immer weniger bei mir ab, sondern mit ihren Mitbewohnern, ihren Betreuern, bei ihrer Arbeit, mit ihren Freunden und in ihren Träumen, die sie sich selber von ihrem Leben und ihrer Zukunft macht. Vielleicht sind diese nicht so konkret und intellektuell nicht so ausgereift wie bei einem normalen Jugendlichen, doch sie will sich ablösen, das ist offensichtlich. Am schmerzlichsten wird mir dies bewusst, wenn ich realisiere, dass ich nicht mehr ihre Vertraute bin. Sie will gewisse Dinge nicht mit mir besprechen, sondern lieber mit ihrer Vertrauensperson auf der Wohngruppe. Ich kann sie nicht mehr davon überzeugen, was gut für sie ist. Sie entscheidet jetzt selber – eben auch, dass sie von den tollen Möglichkeiten, die ihr geboten werden und die gerade für spezielle Menschen wie sie noch nicht immer selbstverständlich sind, nicht profitieren will. Sie will einfach jung sein, feiern, chillen, geniessen, Spass haben, ja auch unvernünftig sein und rauchen und Bier trinken. Sie will sich nicht engagieren für die Belange von speziellen Menschen, will nicht beweisen, wozu sie fähig sind. Sie will sich einfach ausprobieren. Wie und wo ist ihre Sache! Sie entscheidet jetzt selber und meine Überredungskünste sind für die Füchse!
Toll oder? Nicht für meine falschen Erwartungen, nicht für mein weidwundes Mutterherz, doch gut für meine Tochter und für ihr möglichst eigenständiges Leben, das ich ihr immer gewünscht habe.
. weiter … mich gut erinnern… ja die ratschlaege der eltern, der lehrer, mkel und tanten.. schon ganz klein wollen wir geheimnisse haben .. die eraehlen wir dem milchmann oder der lieben frau ..die das aborthaeuschen reinigt und in einem winzigen raum mitten in der stadt ihren caffee kocht und das trinkgeld in einer blech buechseerzaehlen wir unsere versorgt. manchmal erzaehen wir die traeume mal der omi, mal dem opi, mal mammi mal papi..dann werden wir selbstaendiger und testen die erachsenen ob das nun alles stimmt was sie uns lernen wollen..neue blueten oeffnen sich ..viele fruehlings luefte sind herbst stuermen… Read more »
gruezi,
wie ist es wenn du zurueck denkst an deine kindheit, diese traeume….
den wunsch zu entdecken wo unbekannten grenzueberschritte sind.
Du bist eine wundervolle Mutter, aber du bist auch noch so viel mehr als das.