Stille, Ruhe, Leere – fruchtbarer Raum

Der Duft von gebratenem Speck kitzelt meine Nase. Ein Grund aufzustehen? Wörter purzeln durch mein Bewusstsein, formieren sich zu Satzanfängen, drängen darauf aufgeschrieben zu werden, wollen sich der Ereignislosigkeit dieses Tages stellen. Einheitsgrau vor meinem Fenster. Der Regen rauscht unablässig, schon seit Stunden. Der Mann ist glücklicherweise schon mit dem Hündchen raus. Ich bleibe schlafend.

Im Haus rumort es. Die Jungmannschaft regt sich. Ich schlafe weiter, wache wieder auf, suche Gründe aufzustehen, dem Tag durch Produktivität Sinn zu geben. Braucht das dieser verschlafene Sonntag wirklich? Das Grau bleibt nuancenlos. Die Dachrinne rauscht.  Ich bleibe noch hier, in meinem warmen Bett, erlaube mir, unproduktiv zu sein, nichts zu tun, ausser zu lesen. Ich lade die Untätigkeit ein, freundschaftlich, und geniesse diese Ereignislosigkeit. Stille, Ruhe, Leere – fruchtbarer Raum.