Wandern – Trutg dil Flem

Der letzte Tag! Ich kann kaum gehen. Meine Oberschenkel brennen von der gestrigen Wanderung. Vier Stunden bergab wandern ist nicht ohne. Doch es war sehr schön. Der Trutg dil Flem, der Flimser Wasserweg führt den Wanderer durch kleine Schluchten, entlang verwunschener Waldwege, bergab-bergauf, geradeaus, verschlungen, im Zickzack, über Treppen und Absätze und immer wieder über einzigartige Brücken.

Unsere ungeübten Bänder, Muskeln und Gelenke wurden arg gefordert, denn die Route ist kein Spaziergang.

Irgendwie habe ich – die Zeitangaben falsch interpretiert und aus gemeinten zweieinhalb wurden dann fünf Stunden.

Doch ein, zwei Blattern und der heutige Muskelkater sind vernachlässigbar, angesichts der prachtvollen Landschaft. Es war ein schönes Erlebnis, auch für meine Tochter.

Obwohl es auch in der Höhe achtundzwanzig Grad heiss war, konnten wir uns immer wieder abkühlen. Wir haben unsere Füsse im eiskalten Wasser des Flem gebadet und Anninas Unterleibchen, womit es ihr ziemlich schnell zu heiss wurde, haben wir auch ins kühle Nass getunkt und es uns dann abwechselnd um den Nacken geleckt.

Ich glaube, Annina hat es gefallen, obwohl sie gegen Schluss schon ein bisschen gejammert hat. Da ist sie noch ganz Kind. Wird sie müde oder tut ihr etwas ein bisschen weh, dann setzt sie sich hin und will nicht mehr. Wie schon gesagt, Motivation ist alles! Glücklicherweise war die Beiz auf der Runcahöhe in der Nähe und die Aussicht auf eine kühle Cola war nicht nur für Annina Antrieb genug für den kleinen Umweg. Nervende Wespen und ein hübscher Junge haben sie noch ein wenig in Aufregung versetzt, aber uns Beiden auch eine letzte kühlende und erholsame Pause beschert vor dem letzten Wegstück hinunter nach Films.

Mit der Aussicht auf einen schönen Apéro zuhause und auf die heutigen Badepläne, haben wir auch noch dies geschafft, allerdings nur noch auf dem direkten Weg. Der Flem floss das letzte Stück ohne unsere Begleitung.

Nun ist es schon wieder heiss und wir müssen packen, waschen und putzen. Für den Staubsauber konnte ich meine Tochter eben halbwegs begeistern – das kleine von zwei Übeln.

Der Walensee wartet. Wir kommen.