Der Plan soll heute aufgehen

So, nun sind wir in den Bergen. Gestern um zwei angekommen. Am Laaxerseeli lagen eine stattliche Anzahl Badende, aber es hätte noch Platz gehabt für unsere zwei Tüechli. Doch es zogen Wolken auf und es begann zu winden, was ja eigentlich angenehm war bei einer Aussentemperatur von 28 Grad.

Meine Tochter fand, das Wetter sei schlecht und es beginne bald zu regnen. Sie wolle auf keinen Fall baden gehen. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und in die Welt, die ihr das Ipad vorgaukelt. Ich hatte noch zu arbeiten. Darum sollte es mir recht sein. Das Baden war auf morgen verschoben.

Aber eigentlich war das so nicht geplant.

Ich habe es ja geahnt, dass jede Planung für die Füchse ist und entweder das Wetter oder meine Tochter mir alle möglichen Striche durch die Rechnung machen wollen.

Warum nur leiste ich mir immer wieder dieses blöde schlechte Gewissen und die wirklich bekloppten Ansprüche? Ich will ihr etwas bieten, wenn sie bei mir in den Ferien ist und sie will es vielleicht gar nicht, ist zufrieden mit einem Uno-Spiel, bei dem sie sowieso immer gewinnt oder mit einem Apéro, den wir zusammen einnehmen und bei dem sie ihr Bier trinken kann. Dann will sie jetzt auch ihre Privatsphäre und ihre Träumereien in denen ich nichts zu suchen habe.

Aber heute soll der Plan aufgehen. Es  ist der neue Morgen und der Himmel ist klarblau, der Sommertag vielversprechend und ich bin mir sicher, dass wir baden gehen. Wir werden unsere Decken und Luftmatratzen und Badehosen und Bücher und Trinkflaschen und Cervelats und nicht zu vergessen die Sonnencreme zusammenpacken und früh genug aufbrechen in einen Tag des Nichtstuns, im Schlepptau die Hoffnung, das wir einen schönen Platz finden und am Ende des Tages mal zufrieden damit sind.

Jawoll!