Wenn man meine Blogs zum Thema Mutter als Vollzeitjob oder – es gelingt mir immer noch nicht die Berufsbezeichnung „Familienunternehmerin“ im ersten Anlauf zu nennen – liest, dann denkt wohl der eine oder die andere: „Aha, die schreibt wohl über ihren eigenen Komplex!“
Klar, tue ich das, wie die meisten Autoren und Journalisten Themen bearbeiten, die sie aus irgendwelchen Gründen persönlich betreffen und berühren. Ich würde es nicht unbedingt Komplex nennen!
Die Themenwahl hat ja immer mit der eigenen Wahrnehmung, Lebensgeschichte, Psychologie zu tun. Und müsste ich über ein mir fremdes Thema schrieben, dann suchte ich mir Schnittpunkte, die in irgendeiner Form noch etwas mit mir zu tun haben um mich einfühlen zu können. Sonst fehlten mir wohl die Worte. Irgendein Konsens, eine Ebene der Gemeinsamkeit oder des Verstehens muss auch in einem Interview, hergestellt werden. Das schafft Vertrauen und somit eine angenehme Gesprächssituation.
Kann ich das Thema frei wählen, was ich ja in meinem Blog tue, dann entscheide ich mich sowieso für Themen, die in mir brennen.
Zum Thema Vollzeitmutter: Natürlich hätte ich mich im Leben anders entscheiden können, nicht heiraten, keine Kinder auf die Welt stellen. Vor allem hätte ich damals besser aufpassen sollen, mit wem ich dieses ganze Familienunternehmen gründe, denn der „Geschäftspartner“ ist doch ein wichtiger Faktor, der massgeblich zum Gelingen beitragen kann. Derart sind dann auch die Kommentare ausgefallen von Menschen, die meinen Mamablog gelesen haben. „Also ich und mein Mann, wir teilen uns die Arbeit“, oder „Es ist doch selbstverständlich, dass mein Mann mir einen Lohn zahlt“, oder „Wir haben ein Konto und das ist uns beiden zugänglich. Wo ist das Problem?“
Ja genau! Wo kein Problem ist, gibt es nichts zu beanstanden und dann läuft’s einfach. Darüber will ich auch nicht schreiben, denn darüber gibt es nicht viel zu sagen, nur wie schön das doch ist.