Wechseljahretagebuch – Samstag, 19. Juli 2014
Heute wurde ich, wie jeden Morgen, von der Sonne geweckt, die mir aufs Gesicht schien. Lieb wär mir, wenn sie mit dem Aufgehen eine Stunde warten könnt, denn sechs Uhr ist für eine unruhige Wechseljahrschläferin doch dann ein bisschen früh. Andererseits sind Kuhglockengebimmel, fröhliches Vogelgezwitscher und Taubengegurre die idealen morgendlichen Muntermacher und Aufmunterer. Darum schwing ich mich jetzt aus meinem nassgeschwitzten Bett, hinein in diesen neuen Sommertag, einen dieser Tage, die die Idee südlicher Lebensart mit sich tragen, lange Abende, draussen im Garten, mit Freunden tafeln, Lavendel und Rosmarin duften, Rosen und Hortensien blühen in prächtigen Farben, wenig Kleidung, viel Haut, die atmen darf und ein Lachen, das sich die Kehle hochhangelt, Ausdruck der Freude über dieses Leben und so viel Schönheit rundherum.
Manchmal ist die Welt in Ordnung und ich beziehe mein Bett neu mit kühlender Leinenwäsche in zarten Sommerfarben.