Schon bald August. Wie schnell der Sommer jeweils vorbei ist, vor allem weil er ja stellenweise nicht unseren Vorstellungen entspricht. Komisch eigentlich unsere Idee von Sommer, die ja nur im Süden ihre Entsprechung findet. Sie wird genährt von unserer Sehnsucht nach Wärme, die wir verbinden mit Liebe, Glück und Wohlbefinden. Ich bin momentan meistens ziemlich zufrieden und glücklich und das dann auch bei Regen. Aber Regen und graue Landschaft bergen den Humus für die Melancholie. Das ist wohl so. Sie kann sich ausbreiten, wie mein Unkraut im Garten – wenn ich ihn nicht pflege! Ich habe mich dazu entschlossen, ihm gut zu schauen, meinem Garten – wie einem Kind. Liebe wächst darin!Visionen offenbaren ihre Erfüllung und ich stehe und staune und ernte.
Vielleicht hat wirklich ein Wechsel in der Gesellschaft stattgefunden. Auf jeden Fall wird meine spezielle Tochter Annina überall mit offenen Armen empfangen. Was sie ausstrahlt kommt zu ihr zurück. Das geht so, dass sie gestern schon vor dem Roberto Fonseca-Konzert im Innenof des historischen Museum St. Gallen – ein wirklich schöner Ort und ein genialer Musiker – mit an sich fremden Leuten ins Gespräch kommt. Sie wird angesprochen, das Cateringpersonal wirft ihr ein Schöggeli zu, sie strahlt, sie lacht, sie unterhält sich mit fremden Menschen, die neben ihr sitzen – und öffnet uns anderen Türen. Annina kriegt Fotos mit Fonsecca, der sich sogar noch sie beim letzten Konzert in Zürich erinnert. Er winkt ihr während des Konzerts immer wieder von der Bühne zu. Und am Schluss als sie eine CD kaufen möchte, rufen er und Fatoumata Diawara, seine malische Sängerin, Annina hinter den Verkaufstisch umarmen sie und schenken ihr zwei CDs „for the child of music and love“. Meine Tochter öffnet Herzen für die Liebe, die Akzeptanz und die Musik, die in unseren Herzen klingt.
Mein inneres Feuer hat seine reinigende Wirkung vollbracht. Ich setze mich gemütlich davor, wärme mich daran, schaue in die Glut und bin dankbar, dass ich das alles erleben darf.