Auf den Hund gekommen…….. so herzig!

Ich bin auf den Hund gekommen. Ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Am Samstag haben wir unser Baby, einen Labradoodle-Welpen nach Hause geholt. Seitdem sind wir im Baby-Eltern-Modus, haben unruhige bis schlaflose Nächte und sind ständig am Kacke und Pisse putzen oder rennen mit dem Hündchen nach draussen um eben diese Verschmutzung in unseren vier Wänden zu verhindern.

Erfahrungsgemäss haben Hunde ja nicht, wie ein Kind, vier Jahre bis sie trocken und sauber sind  – zum Glück. So lange könnte ich das nicht mehr durchstehen.

Trotzdem, ein Hund ist ein wenig wie ein Kind. Ich habe gemeint zu wissen, was das heisst und was auf mich zukommt. Schliesslich bin ich dreifache Mutter und ich hatte auch schon einen Hund und sehr viele andere Haustiere verschiedenster Rassenzugehörigkeit. Doch der Schlafmangel und das „hinter-dem-süssen-Hündchen-herwieseln“ strengt schon ziemlich an und die Ahnung, dass ich nicht mehr die Jüngste bin, nicht mehr so fit, wie vor zwanzig Jahren als ich meine Kinder klein hatte, dehnt sich in meinem Bewusstsein aus.

Ich weiss, dass die Kleine sich bald eingelebt haben wird bei uns und wir wohl schon in einer Woche wieder einen geregelten Tagesablauf haben, der es mir dann auch wieder erlaubt mich zu duschen und einkaufen zu gehen ohne Verlassenheitsgejaule meiner Hündin. Es ist wohl auch absehbar, dass sie stubenrein wird. Aber jetzt gerade, momentan, ist es gerade ziemlich streng.

Letzte Nacht, habe ich es immerhin geschafft, dass sie nicht mehr ins Bett springt und sich im Gräbli einnistet. Ich will kein Tier in meinem Bett, auch kein Hundebaby! Natürlich weiss ich, dass sie die Nähe sucht und braucht, dies sie vorher im Rudel hatte. Aber wenn ich mich noch eine weitere Nacht, geplagt von Hitzewallung nicht hätte abdecken und beim nächsten Frösteln wieder zudecken können, wenn ich weiterhin steif vor Angst die Kleine aufzuwecken, wie ein Brett hätte in meinem Bett liegen oder sie zum hundertsten Mal von meinem Kopf, wo sie es am bequemsten fand wieder zu unseren Füssen hätte platzieren müssen, dann wäre ich als Hundemutter nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Und schließlich wissen wir ja, dass das Wohl der Mutter ein sehr wichtiger und zu berücksichtigender Faktor ist.

Nun, ich habe sie in Schach gehalten, letzte Nacht, mit meinem rechten Arm, den ich über die Bettkante hängen liess, sodass unsere Stella in ihrem Nest liegen und mich trotzdem riechen und so schlafen konnte. Das hat eigentlich ganz gut geklappt. Mein Arm ist allerdings abgestorben und meine Nacken-Schulterpartie Beton.

Als ich mich schliesslich aus dem Bett quälte und das Kind wieder von meinem Mann übernahm, weil er zur Arbeit musste, hatte sie schon einmal auf seinen Büroteppich gekackt und war putzmunter.

So um zehn Uhr morgens sind dann die letzten Schlafmangelverstimmungen meinerseits abgearbeitet und ich schaue ganz verzückt auf dieses kleine Wesen während ich den Teppich einschäume und den Plattenboden feucht aufnehme.

Diesen Blick schenken wir ja nur diesen kleinen Lebewesen. Darum hat sie die Natur auch soooo süss konstruiert, damit wir sie so anschauen und alles geben um sie zu erfreuen. Wir robben auf dem Boden herum, spielen mit ihnen, hegen und pflegen sie und wedeln dabei ständig mit irgendwelchen Häppchen herum. Die kleinen Süssen sollen wachsen und gedeihen und uns irgendwann mit ihrer Treue belohnen, was im besten Fall Hunde tun.

Ich bin sicher, wenn ich hier auch noch ein Foto posten würde von meinem kleinen Schätzeli, dann hätte ich so viele Likes wie noch nie, mehr als ich je für einen meiner anderen Blogbeiträge bekommen hätte.

Konfrontiere die Menschen mit kleinen Babies oder Hunden und die Post geht ab. Jööööö! Soooo süss! Wie goldig!

Sowohl die verbalen, wie auch auch gestischen Verrenkungen wetteifern um die Aufmerksamkeit des so angebeteten Wesens und …. seien wir ehrlich: Wer von uns möchte nicht DER Hundeflüsterer oder Kinderfreund sein? Wir buhlen um ein Babylächeln oder die feuchte Zunge, die uns den Hals leckt und fühlen uns auserwählt und glücklich.

Es gibt da auch ein paar Ausnahmen, aber die sind ja ganz still und fallen gar nicht auf und die sind jetzt auch kein Thema.

Sorry, ich muss mal…… Pisse aufputzen gehen…..jöööö, so herzig!