Gezeiten

Decke wegreissen, Nachtluft bringt Kühlung, zudecken, wirre Träume in den Morgenstunden und neue Hitze. So geht es im Takt, halbstündlich oder stündlich, das Zeitgefühl ist mir abhanden gekommen.

Die Hitzewallung hat mich wieder!

Zweite Runde im Wechsel? Man kann es nicht eindeutig ausmachen. Jede trifft es anders, manche gar nicht.
Ich habe für mich herausgefunden, dass Alkohol die Wallungen fördert, also möglichst auf dieses geliebte Uebel verzichten. Wenigstens gibts dafür ein paar gesunde Specialeffects geschenkt und ‚möglichst‘ meint ja nicht ‚immer‘. Auch meine gestrige Superformance auf der Loipe war nicht förderlich, nein, in keiner Weise. Ich hab es mir gegeben und bewiesen, dass ich keine Memme bin und es übertrieben, 15 Kilometer, übler Sturz inbegriffen. Das war zuviel!
Der rechte Oberschenkel schmerzt und wird sich bald schwarzblau verfärben, meine Muskeln sind verkatert. Das Gesicht brennt, obwohl mit Faktor 30 geschützt, sich im Bett hin und her werfen und all die anderen wallungsbedingten Bewegungen unter und über der Decke, die das Ueberkochen verhindern sollen, arten in abstruse Verrenkungen aus. An genügend Schlaf ist nicht zu denken.

Irgendwann werfe ich mein hübsches Nachtkleidchen in die dunkle Zimmerecke und stelle mich dem nackten Kampf mit meinen Gezeiten.